Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Blicke in die Vergangenheit der Rheinprovinz.
machte sich zum Frankenkönig mit Einwilligung des römischen Bi-
schofes oder Papstes, dessen Wort schon damals in der Christenheit
viel galt. Er theilte das Reich vor seinem Tode unter, seine Söhne,
von denen Karl den nördlichen Reichstheil (zu dem auch die Städte
Aachen und Mainz gehörten) erhielt, später aber Alleinherr des groß-
ßen Frankenreiches ward. Dieses trat unter seiner ruhmreichen Re-
gierung an die Stelle des untergegangenen weströmischen Reichs.
Unter seinem Sohne aber theilte es sich (843) in 3 Theile: Frankreich,
Deutschland und Lothringen (d. i. ein schmaler Strich zwischen jenen
beiden links vom Rhein), welches fortan ein Zankapfel zwischen
Deutschland und Frankreich wurde. — Die Ausnahme der heidnischen
Germanen in den östlichen Theil des Frankenreichs diente nach gött-
licher Fügung dazu, in unfern Landen dem Evangelium weiter den
Weg zu bahnen.
3. Pas Christenthum.
1. Suitbert, der bergische Apostel. Vor 1100 Jah-
ren lastete aus dem schönen Lande der Berge noch das Dunkel des
Heidenthums. Auch des Landes Boden war noch düster. Wo jetzt
Blumenwiesen sich am Wasser hinziehen, da waren tiefe Sümpfe, und
wo jetzt Saatgefilde um blühende Städte und Dörfer sich ausbrei-
ten, da ragten düster die wilden Wälder, in denen der Wolf und der
Eber hausten. Da kam als Apostel in das rauhe Land der Berge Suit-
bertus, der Sohn eines edlen Grafen aus dem fernen England.
Niederrhein und Westphalen waren die Stätten seiner selbstverleug-
nenden Thätigkeit. Vom Papste zum Bischöfe gesalbt, wurde er von
diesem in das Land zwischen Ruhr und Wupper gesandt, um den
blinden Heiden das Evangelium zu predigen. Er zog zu der Hof-
burg des fränkischen Hausmaiers Pipin und erbat sich von ihm Unter-
stützung für sein schweres Werk. Dieser übergab ihm ein schönes
Wieseneiland zur Wohnung, welches sich oberhalb der Anger am
Rheingestade hinzog. Hier baute Suitbert einen hohen Münster und
ein Kloster. Da zogen die Heidenschaaren heran zu dem verehrten
Manne, lauschten seiner feurigen Predigt von dem gekreuzigten Hei-
lande der Sünder, der Allen Vergebung der Sünden, Leben und
Seligkeit gebracht, schwuren ihren Göttern ab und ließen sich taufen.
Und als sein Ende herankam, da lehrten schon viele seiner Jünger
ringsumher, bauten aus blutigen Opfersteinen christliche Gotteshäuser
und bildeten aus Wodanseichen Kreuze zur lebendigen Erinnerung
an das Kreuz Christi. Neun Gemeinden wurden schon damals durch
Glocken zu den schönen christlichen Gottesdiensten gerufen, und das
Evangelium des Friedens führte bald die wilden Heiden von Raub
und Blutvergießen zur Eintracht, von Jagd und Krieg zum fried-
lichen Landbau. Das Land gewann ein freundlicheres und milderes
Ansehen. Suitbert aber, der vom Papst unter die Heiligen versetzt
wurde, lebt noch in gesegnetem Andenken. Seine irdischen lieber-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Suitbert Apostel Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Rheinprovinz Mainz Frankreich Deutschland Lothringen Rhein Deutschland Frankreich England Rheingestade Christi